Sonntag, 4. März 2012

Hereinspaziert in Wiens schönste Kaffeehäuser


Mein lieber Kollege Andreas - ein begnadeter Fotograf und berufsbedingter Hoteltester - machte sich  neulich auf nach Wien, um dort - wo auch sonst - das Geheimnis der UNESCO geschützten (!) Kaffehauskultur zu ergründen. Das Ergebnis: Sie lebt. Und wie. Eine Bilderreise...


Mélange, Verlängerter oder Einspänner klingt ja auch schon viel hübscher als Tall Soja Latte To Go! Findet ihr nicht auch? Dass sich guter Kaffee auch heutzutage stylish und(!) geschmackvoll servieren lässt, beweist seit 2011 die Kaffeefabrik, eine kleine, feine Kaffeebar und Rösterei. Deren charmanter Besitzer Tobias verrät uns weiter unten das Geheimnis um sein schwarzes Gold und warum es okay ist, auch nachmittags mal ohne schlechtes Gewissen einen Latte Macchiato zu schlürfen ...

Aber lasst uns erstmal kucken, was die anderen Wiener Kaffeeinstitutionen so können. Los geht´s!



Café Hawelka
Dorotheergasse 6, 1010 Wien
  

Cafe Sperl
Gumpendorfer Straße 11, 1060 Wien
 

 

Café Prückel
Stubenring 24, 1010 Wien


Linke Wienzeile 22, 1060 Wien
   

Kaffeefabrik
Favoritenstraße 4-6, 1040 Wien
 
  
Na, für welche schlagen eure Herzen? Eher die herrlich altmodischen wie das Hawelka, das Café Sperl oder Prückel (mit dem köstlichen Palatschinken, der genauso lecker schmeckt wie der österreichische Name für Pfannkuchen in meinen Ohren klingt...) oder die moderneren wie das Café Drechsler, das dank einer liebevollen Umgestaltung von Conran & Partners heute als Wiener Kaffee­haus im Stil des 21. Jahrhunderts erstrahlt.

Andreas Favorit:  Die Kaffeefabrik  - kein Wunder bei dem Straßennamen...
Warum noch? Der Kaffee schmeckt dort wohl einfach sensationell. Wieso? Das lasse ich mir mal vom Besitzer der Kaffeefabrik, Tobias Radinger, erklären. Hört mal!


Warum ist euer Kaffee der Beste?
...wir niemals behaupten würden, dass unser Kaffee der beste ist. Er schmeckt einfach großartig, ist qualitativ produziert und immer frisch verarbeitet und ist zudem fair und direkt von nachhaltig wirtschaftenden Produzenten importiert. Ok, er ist doch der beste.

Milch oder Zucker?
Gerne, "jeder nach seiner facon". Es gibt kein richtig und falsch in der Art wie man Kaffee trinken darf, wie auch nicht in der Wahl der Zubereitungsart. Wohl aber kennt jede Zubereitungsart für sich ein richtig und falsch. Trotzdem empfehlen wir einem Kaffee auch ohne Zucker eine Chance zu geben und nicht in Gewohnheit zu verharren. Oft kommen diese Gewohnheiten von schlechtem oder falsch zubereitetem Kaffee...

Verlängerter, Einspänner, Mélange - was ist eure Spezialität?
"From Russia with love" - eine Variation des klassischen "White Russian" Vodkacocktails mit Espresso. Wird aber erst ab Nachmittag ausgeschenkt... (hört, hört!)

Milchkaffee am Nachmittag - ok oder tabu?
Na sicher! Nur weil eine Nation beschlossen hat, dies nicht gut zu heissen, bedeutet das noch lange nicht, dass sich der Rest der Welt daran halten muss. (Ach so...!!)

Wie viele Tassen pro Tag trinkst du selber?
An einem Tag in der Fabrik schon mal 8 bis 10 espressi am Tag. Am Sonntag wenn ich mal wieder Zeit habe über mehrere Stunden zu frühstücken dann gerne ein grosse Kanne Filter - am liebsten mit meiner Chemex Kanne. (hier könnt ihr mal kucken, wie diese Kannen aussehen, kannte ich vorher auch nicht...)

Dein Lieblingscafé in Wien?
Das Café International am Yppenplatz. Aber nicht wegen des Kaffees, der ist leider nicht zum ... Aber an einem Sommertag die einfachste Möglichkeit für einen Kurzurlaub. Mittlerweile hat den Platz leider die Gentrifizierung erreicht, sodass nur noch Sonntag zu empfehlen ist.

Dein Lieblingscafé weltweit?
Skaftfell Bistro in Seydisfjordur im Osten Islands. Offenbar ist kein Fleck auf dieser Welt zu klein oder zu entlegen um nicht ein paar Menschen zu finden, die mit viel Liebe Orte schaffen, in denen man sich vom ersten Moment an zu Hause fühlt.

Beste Tageszeit für einen Kaffee in der Kaffeefabrik?
In den Vormittagsstunden - an einem sonnigen Frühling-, Sommer- oder Herbsttag an einem Tisch im Freien. Der beste Start in den Tag.

Herrlich, na dann ab nach Wien, oder? 

Alles Liebe,
Kathrin

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