Montag, 26. März 2012

Julchen´s Reise nach Sizilien TEIL 1

Julia, meine liebste Freundin aus Kindertagen, ist ein echtes Allround-Talent: Reisen, Schreiben, Nähen, Promovieren, Kochen und dazwischen noch 2x wöchentlich zwischen München und Zürich Hin- und Herpendeln, das ist Julia!  Und nebenbei sorgt sich mein Julchen auch noch um die Belange der Natur und tüftelt an höchstkomplizierten Wirtschaftskonzepten zur CO2 Einsparung...

BOAH, da kann unser einer nur ungläubig mit dem Kopf schütteln und sich ein Scheibchen abschneiden. Und es am besten in Julia´s köstliches Olivenöl eintauchen, das sie mir von ihrer Sizilienreise im Spätherbst mitgebracht hat. Mhhhh....und weil das gar so himmlisch schmeckt, habe ich Julia so lange gelöchert, bis sie mir die ganze Geschichte erzählte, nämlich wie die sündigen Tröpfchen in die Flasche kamen - eine Lovestory in Bildern.



Bei unserem Urlaub in Sizilien durften wir unseren Gastgeberinnen Patrizia und Dina bei der Herstellung ihres Olivenöls (unbedingt extra vergine!) über die Schulter schauen – und noch mehr! Schneller als wir dachten, hatten wir einen kleinen Rechen in der Hand und halfen die Oliven vom Baum in ein am Boden ausgebreitetes Netz zu ernten.

Beim Ernten und Sortieren der Oliven in Patrizias und Dinas herrlichem Garten mit den vielen Oliven-, Zitronen- und Granatapfelbäumen haben wir ganz schön gestaunt, wie viel Arbeit in so einer Flasche Olivenöl steckt. Ein bisschen Liebe haben wir selbst dazugegeben...


Der erste Arbeitsschritt bestand im Abernten der Oliven von den Bäumen, was mit den Händen oder kleinen Rechen gemacht wurde.



Nach ein paar Arbeitsstunden tischte Mamma Dina ein stärkendes Mittagessen mit Salat und Pasta auf, doch es durfte nicht lange gerastet werden. Noch in derselben Woche sollte der gesamte Garten abgeerntet sein und die Oliven zur Presse gebracht werden. Puh! Doch der Eifer hatte uns gepackt und so haben wir fast zwei ganze Tage weitergearbeitet – zuerst geerntet und später gereinigt, nämlich Blätter und kleine Zweige aussortiert (damit das Öl nicht bitter schmeckt). Zu dem entspannten Urlaubsgefühl gesellten sich leise Rückenschmerzen (wir Büromenschen sind einfach nicht an körperliche Arbeit gewöhnt), doch die waren schnell vergessen als wir bald – nicht ohne Stolz – eine Menge Oliven in die gelben Transportbehälter füllen konnten.





Für uns ein ganzes Stück Arbeit, doch für das Gesamtergebnis nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zum Glück hatten Patrizia und Dina mit ihren Helfern zuvor schon ganze Arbeit geleistet. So brachte unsere Lieferung an die Olivenpresse schließlich 435 kg auf die Waage – für 75 Liter Öl!

Bei einem Blick in die großen Transportbehälter in der Olivenpresse verlor man sich in einem Meer aus Oliven…



Und dann verschwanden sie in der ohrenbetäubenden Maschinerie der Olivenpresse. Sie wurden zermahlen, die Olivenmasse durchmischt und zentrifugiert, so dass schließlich das Öl geschleudert und gefiltert werden konnte, bis am Ende zu unserem Entzücken reines Gold in rauen Mengen aus einem Hahn floss.





Jetzt genießen wir unser „selbst gemachtes" Olivenöl, eine ganz besonderen Erinerung an Sizilien. Wir wissen, wie viele Arbeitsstunden (und Liebe) darin stecken und wir finden: das schmeckt man.



Die Sizilianer verwenden Olivenöl immer reichlich. Viel Olivenöl braucht man auch für die Parmigiana di melanzane (Rezept folgt morgen!), einen sizilianischen Auberginenauflauf, den wir bei Patrizia und Dina kennen und lieben gelernt haben. Man braucht ein bisschen Zeit dafür, doch es geht ganz einfach und schmeckt nach vieeeel mehr!

Euer
Julchen

2 Kommentare:

  1. Oh sind das schöne Bilder, richtig toll!!!!!! Da bekommt man Lust auf la dolce vita, Sonne, Meer, Pasta, Amore und und und
    Schönen Wochenstart und liebe Grüsse
    rosa & limone

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  2. Ohhh ja, zum Glück scheint ja auch hierzulande die Sonne so schön. Hoffe auch bei euch? Habt eine tolle Woche!

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